Mittwoch, 13. April 2011

Barkley Race Report

02.04.-04.04.2011 The Barkley Marathons 100 Mile Run



Vorspiel:
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Vor etwas über einem Jahr las ich das erste Mal etwas über den Barkley und alles, was ich lesen konnte, faszinierte mich. Ich wollte selbst erfahren und erleben, ob dieser Lauf tatsächlich so ist, wie er überall beschrieben stand. Ich denke das ist überhaupt der Grund, dass viele "Virgins" (Erstläufer) hier antreten wollen: Unglauben.
Ich kaufte mir das Buch "Tales from Out There" von Frozen Ed Furtaw und wusste: Ich will und muss da eines Tages hin! Also forschte ich weiter, durchblickte irgendwann den Anmeldeprozess und hatte das Glück alle benötigten Informationen zu erhalten. Als ich meine Anmeldung mit meinem Essay "Why I should be allowed to run the Barkley?" abschickte, rechnete ich fest mit einer Absage. Ich hoffte eigentlich dann im nächsten Jahr auf dieser Absage aufbauen, sich darauf beziehen zu können, um dann eine Chance zu erhalten. Als ich dann die nächsten Tage nichts mehr hörte, dachte ich bereits, dass ich vermutlich doch an die falsche Adresse geschrieben habe und hatte mich bereits damit abgefunden, bis mich die folgende Email erreichte:

with our sincerest condolences;

we regret to inform you of your great misfortune during the drawing for the 2011 barkley 100 miler. it was your execrable bad luck to be selected to have your hopes painfully dashed on the course (most likely while being miserable, cold, and both mentally and physically damaged.) raw chicken will be served on Friday, april 1, with the conch to sound sometime after midnight for a Saturday april 2 start which will follow an hour later.

personal bugle serenades will begin shortly thereafter.

may your personal choice of deities have mercy on you.

should you come to your senses …

or have the good luck to be provided (or able to manufacture) a plausible excuse for withdrawing now, or at any time prior to the actual running of the event, please inform us at the earliest possible time.

although it defies logic, there is a lengthy weight list of individuals who honestly believe that they want to exchange places with you.

regretfully yours,

laz

Ich wurde durchflutet von einem gemischten Gefühl von Freude und gleichzeitig von großen Zweifeln (soll ich da wirklich hin? kann ich mir das leisten? lohnt sich das? hab ich überhaupt irgendeine Chance? kann ich dafür genug trainieren? soll/will ich das wirklich?). Erstmal ließ ich alles setzen und überlegte, ob ich dieses Projekt wirklich ernsthaft in Erwägung ziehen und angehen sollte. Vorsichtig erzählte ich meiner Freundin Juliane und meinen Eltern über die Möglichkeit, die sich mir bot. Keiner war total begeistert, aber ist es erstmal ausgesprochen, macht es das einfacher darauf aufzubauen. Nur wie sollte ich mal eben für einen Lauf, bei dem ich absolut nicht wußte, wie gut meine Chancen stehen, auch nur 1 Meile durchzustehen, in die USA reisen. Wir hatten die Idee, danke Juliane, ein Sponsor-T-Shirt zu kreieren. Jeder, der zumindest 1€ sponsorte, durfte sich auf dem Shirt verewigen. So kamen über 250€ zusammen und fast der halbe Flug war finanziert. Vielen, vielen herzlichen Dank an meine "Sponsoren" da draußen!!! Ohne euch hätte ich niemals in dieses Abenteuer starten können. Auch einen herzlichen Dank an diejenigen, die mir neben der finanziellen Hilfe auf andere Art und Weise (Vorbereitung etc.) geholfen haben, was genauso unbezahlbar ist.
Doch trotzdem ist das Abenteuer dann doch noch fast geplatzt, da ich beinahe keinen Urlaub bekommen hätte. Nachdem aber auch dieses Hindernis überwunden war, konnte ich endlich den Flug buchen und sicher sein, ich gehe zum Barkley! Und das als 3. Deutscher überhaupt.

Folgende Ziele und Teilziele setzte ich mir:
1. Buch 1 finden ohne verloren zu gehen.
2. Nicht als Erster ausscheiden.
3. Nicht der Erste sein, der mit Hilfe eines Search & Rescue Teams aus dem Wald geholt werden muss.
4. Loop 1 finishen.
5. Im Zeitlimit bleiben, so dass ich noch eine Wahl habe, auf die 2. Runde gehen zu können.

Selbstverständlich hatte auch ich, wie vermutlich jede Virgin, noch weitere Stimmen im Hinterkopf, die sagten: Ein Fun Run Finish wäre bestimmt nicht schlecht, vor allem wäre das der erste deutsche! oder Gib alles und werde der 10. Finisher über die 100 Meilen, wer weiß!
Dass diese Gedanken kommen würden, war mir klar (man sollte träumen dürfen und immerhin habe ich bislang ca. 98-99% meiner Läufe auch finishen können), dass sie allerdings genauso unrealistisch waren, ebenfalls.


Das Abenteuer beginnt:
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Meine Reise begann dann am Donnerstag den 31.03.2011. Die Sachen waren gepackt (ich brach beinahe zusammen unter der Last) und der Flieger brachte mich mit Zwischenstopp in Toronto nach Nashville, Tennessee. Dort traf ich mich am Flughafen mit Christian und Jean-Paul aus Frankreich, mit denen ich mir ein Mietauto teilte. In der Nacht zum 01.04. kamen wir im Frozen Head State Park an und bauten im Schein unserer Stirnlampen die Zelte auf, die wir allerdings am nächsten Tag noch einmal verschieben mussten. Die Nacht im Zelt verbrachte ich weitgehend schlaflos, da es einfach nur brutal kalt war. Und das, obwohl ich gerade nach dem Jet Lag Schlaf für den bevorstehenden Barkley dringend nötig hatte. Da ich allerdings oftmals schon ohne sehr viel Schlaf ausgekommen bin und mich die Bewegung beim Laufen meist wach hält, hielt ich genau das für eine meiner Stärken beim Barkley. Am Tag konnte ich mich dann tatsächlich schon für den Barkley als nützlich erweisen, da der Race Director Gary Cantrell, in Barkley-Kreisen eher als laz bekannt, die Race Directions vergessen hatte einzupacken. Glücklicherweise hatte er sie mir zwecks Übersetzung bereits vorher per Email geschickt und wir konnten über den Zugriff auf meine Mail die Directions noch für die anderen Teilnehmer ausdrucken lassen. Den restlichen Tag verbrachte ich mit einchecken, einkaufen (vorsichtshalber für 5 Runden) und abzeichnen des Kurses von der Master Map.
 Nach dem obligatorischen Barkley-Chicken ging ich relativ früh Richtung Zelt, da ich den Schlaf der letzten Nacht nachholen wollte. Im Zelt überflog ich nochmals meine Stichpunkte zu den Race Directions und studierte dazu die Karte, bevor ich endgültig das Licht löschte. Nicht zu früh, wie sich herausstellte, denn ich wurde erneut bereits um halb 12 aufgrund der Kälte wach. Ich dachte noch, verflucht, ich brauch den Schlaf und wälzte mich herum, bis ich nur eine knappe halbe Stunde später bereits das Horn hörte, was bedeutete noch eine Stunde bis zum Start. Es sollte also ein Nachtstart um kurz nach 1 Uhr werden. Was solls, dachte ich mir, habe ich wenigstens nicht zu viel Schlaf vergeudet und wurde nicht aus den Träumen gerissen. Ich zog mir meine bereitgelegte Kleidung für Runde 1 an, nahm meinen gepackten Rucksack, aß noch schnell 2 Sandwiches und machte mich auf den Weg zum Start.



Das Rennen:
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Eigentlich hatte ich vor, beim Start etwas mit Christian mitzulaufen, doch diesen konnte ich am Start nirgends entdecken. Nachdem laz seine Zigarette entzündet hatte, machte sich der Tross dann auch schon im Schein der Stirnlampen auf den Weg zum ersten Anstieg, dem Bird Mountain Trail. Da ich wusste, dass der erste Teil der Strecke zu den Abschnitten gehört, die am "laufbarsten" gelten startete ich verhältnismäßig schnell, wie sich herausstellte zu schnell, und befand mich zunächst an dritter Position. Ich beging den Fehler und lief auch die ersten Serpentinen den Bird Mountain Trail hinauf, bis ich merkte, dass meine Waden schon jetzt gleich dicht machen würden. Also besann ich mich darauf weiter hinaufzugehen. Dies war jetzt aber nur noch in mäßigerem Tempo möglich, so dass die Leute vor mir langsam aus der Bildfläche verschwanden und ich von hinten regelmäßig eingeholt wurde.
Irgendwann war ich dann aber auch oben und es ging wieder abwärts auf dem New Boundary Trail. Hier konnte ich wieder zu einigen vor mir laufenden Teilnehmern aufschließen und erreichte zusammen mit ihnen Buch 1, yes, erstes Ziel erreicht!
Weiter geht es auf dem Trail entlang, auf den bergauf-Parts verliere ich zumeist meine vor mir laufenden Mitstreiter, bergab kann ich dann wieder aufschließen. Irgendwann geht es hoch auf die Spitze des Bald Knob. Irgendwo auf dem Weg hinunter bin ich dann allein, komme an eine Kreuzung und laufe automatisch nach links. Vor mir sehe ich keine Stirnlampen mehr, hinter mir auch nicht. Plötzlich kommen mir Zweifel, ich werde langsamer, bleibe stehen, schaue auf meine Directions. Dort steht nichts von einer Kreuzung, auf die Idee auf die Karte zu schauen komme ich gar nicht. Ich schaue mich um, immernoch niemand zu sehen, in beiden Richtungen. Also drehe ich um und laufe ein Stück zurück, plötzlich sehe ich Stirnlampen auf mich zukommen, puh, ich bin noch richtig. Aufgrund dieser Erfahrung lasse ich mich von der Gruppe einholen und bleibe bei ihnen. Wir sind etwa mit 7-8 Mann unterwegs, eine ziemlich große Gruppe und es geht weiter über Son of a Bitch Ditch, hoch zu Garden Spot und wir finden schließlich Buch 2. Ich bin begeistert all die Namen der Orte, die ich zuvor gelesen und mir vorgestellt habe, nun wirklich live zu erleben. Ich versuche die ganze Zeit, mir den Weg irgendwie zu merken, was bis hier hin noch relativ gut gelingt, doch das ist auch der einfache Part. Ab hier geht es bald ohne Trail weiter hoch auf Stallion Mountain und wieder hinunter. Vorher erreichen wir die erste Wasserstation, es erscheint mir relativ früh, dennoch mache ich meinen Rucksack und meine Trinkflasche besser wieder komplett voll. Ich kann im Dunkeln die Umgebung nicht gut erkennen und verstärke meine Aufmerksamkeit darauf, den anderen zu folgen. Irgendwann erreichen wir Buch 3, ich habe kaum noch die Chance nachzuvollziehen, wo wir sind und weshalb wir dort hingehen. Die anderen kennen den Weg sehr gut und wir vergeuden keine Zeit, so dass ich nie dazu komme auch nur auf meine Directions oder die Karte zu schauen. Die Kompasspeilung von Stallion Mountain herunter übernehmen zum Glück andere, die auch hier fast direkt wissen, welche Richtung sie einschlagen müssen. Ich bin langsam überfordert und weiß, dass ich hier allein nicht mehr weiterkommen würde. Bislang bleibt aber die große Gruppe intakt und ich befinde mich hier unter illustren Persönlichkeiten, wie ich merke. Teil der Gruppe sind bspw. Blake Wood (ehemaliger 100-Mile-Finisher) oder auch Joe Decker ("The World's Fittest Man"). Ich denke mir, wenn ich hier mithalten kann und wir bis ins Ziel und ggf. darüber hinaus zusammenbleiben, hätte ich Chancen auf einen Fun Run, denn ich glaube nicht, dass sich diese Herren mit einer Runde abspeisen lassen wollen.
Es geht immer mehr querfeldein, ich kann mir den Weg nicht mehr merken. Die anderen finden ihn sehr sicher, ich weiß nicht woran sie dies alles erkennen, oft höre ich "that looks familiar" und ich denke, was kann daran bekannt aussehen, hier sieht eins wie das andere aus, hier ist Wildnis. Wir erreichen den Punkt, wo Buch 4 versteckt ist, haben kleine Probleme es zu finden, doch durch die große Gruppe ist die Gegend schnell abgesucht und das Buch ausfindig gemacht.
Jetzt kommt Testicle Spectacle, der erste richtig böse Anstieg, der auch schon mit ein paar schönen Dornen gespickt ist, hier zieht sich die Gruppe auseinander. Oben angekommen, muss ich erstmal tief Luft holen und werfe ein Gel ein. Einen Augenblick später befinden wir uns auch schon auf dem Abstieg Meth Lab Hill hinunter. Irgendwann rutschen wir den Neo-Butt-Slide hinunter, bis wir zu den Raw Dog Falls gelangen und Buch 5 finden.
Weiter geht es den Kurs entlang, ich verliere den Überblick über die Strecke völlig, bin froh, dass wir eine Gruppe sind und gebe mein bestes, diese auch nicht zu verlieren. Wir nehmen schließlich den Pussy Ridge long-cut, um auf Danger Dave's Wall zu gelangen, ich habe diese aber auch nie wirklich gesehen, es ist noch immer dunkel. Irgendwann arbeiten wir uns zum Highway vor und starten den Pig Head Creek Trail hinauf. Das Ding ist übel, wirklich heftig steil und man benötigt manchmal alle Viere, um weiter zu kommen. Hier zieht sich die Gruppe weit auseinander und ohne dass ich es beim Aufstieg bemerke, setzt sich die Spitze ab. Es folgt bald der Aufstieg über das mit Dornen übersähte Rat Jaw nach oben zum Fire Tower. Hier wird die Gruppe endgültig gesprengt. Wir starten gerade hinauf, als die Gruppe der Führenden hinabgestiegen kommt. Der Anstieg zieht sich, ich bin kurzzeitig allein, lasse mich dann aber wieder einholen, um nicht die sinnvolle Spur zu verlieren. Oben angekommen fühle ich mich ziemlich erledigt, ziehe erstmal meine Handschuhe aus, fülle meinen Wasserspeicher an der zweiten Wasserstation und würge ein Sandwich herunter. Nur durch den Hinweis von Jason Barringer, der auch am Water Drop steht, denke ich daran auch meine Seite aus Buch 6 mitzunehmen, das wäre sonst echt blöd gelaufen. Ich folge einem Läufer auf den Weg nach unten, dann bemerke ich, dass ich meine Handschuhe oben vergessen habe und drehe wieder um. Damit ich nicht allein los muss, warte ich auf Jason und starte dann mit ihm nach unten, Rat Jaw wieder hinab. Auf dem Weg nach unten können wir schließlich zu zwei weiteren Läufern, Robert Youngren und DeWayne Satterfield, aufschließen und wir erreichen zusammen das Brushy Mountain Prison, schreiten durch das knöcheltiefe Wasser des Tunnels, schnappen unsere Seite aus Buch 7 und schauen auf The Very Bad Thing. Hier geht es sehr steil direkt wieder hoch bis zur Spitze des Indian Knob. Beim Aufstieg haben Jason und ich Probleme den anderen beiden zu folgen. Jason fällt hinter mir zurück, bis ich ihn nicht mehr sehe. Ich versuche die anderen beiden nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, was mir nur bis kurz unter dem Gipfel gelingt. Oben angekommen kann ich glücklicherweise ihren Fußspuren folgen und finde sie bei Buch 8 im Needle Eye wieder.
Von hier aus geht steil querfeldein hinunter auf der sogenannten Zip Line. Wie die beiden den Weg am Fluß entlang und weiter bis Buch 9 finden kann ich absolut nicht sagen. Ich bin mehr als beschäftigt damit, hinter ihnen herzustolpern, um ja nicht den Anschluss zu verlieren. So kurz vor dem Ende der ersten Runde will ich es nicht noch vermasseln. Ich merke allerdings schon jetzt, dass Very Bad Thing seinen Tribut gezollt hat und in meinem Kopf werden Stimmen laut, die sagen, dass ich das nicht noch eine Runde durchhalten kann. Nach ein bisschen Suchen haben wir dann auch Buch 9 gefunden und unsere Seite entfernt.
Der letzte große Anstieg, Big Hell, steht bevor. Und dieser ist dann auch die wortwörtliche Hölle für mich. Ich habe mir schon gedacht, dass ich mit den beiden anderen beim Aufstieg nicht mehr mithalten kann und frage bereits zuvor nach Tipps zum weiteren Weg, klingt alles nicht mehr schwierig, danach geht es wohl einen echten Trail hinunter Richtung Camp. Kurz nach dem Beginn des Aufstiegs muss ich dann auch die beiden ziehen lassen. Ich muss mehrfach stehen bleiben, setze mich sogar einige Male hin und mir wird klar, eine weitere Runde kann ich so nicht schaffen, ich bin jetzt schon lang genug unterwegs, wie soll das auf einer weiteren Runde aussehen. Irgendwann kurz vor dem Gipfel höre ich Geräusche hinter mir und sehe Jason. Ich lasse ihn aufschließen und wir erreichen gemeinsam Buch 10, setzen uns kurz hin und kommen zu Atem, bevor wir weitergehen. Als wir den Chimney Top Trail hinab ins Camp erreichen, schickt mich Jason voran, er hat Probleme mit seinem Bein und kann nicht mehr bergab laufen. Ich laufe vor die Serpentinen herunter. Ich merke allerdings, dass ich keine Luft mehr habe durchzulaufen, muss immer zwischendrin kurz anhalten und gehen, bevor ich weiterlaufen kann. Der Abstieg dauert länger als gedacht und irgendwann komme ich am Park Headquarter vorbei zu den Ausgangspunkten der Trails und erreiche schlußendlich nach 11:29:43 wieder das Yellow Gate im Camp. Am Ende der Runde sage ich noch nicht direkt, dass ich hier aufgeben werde, ich will mir noch etwas Zeit lassen und warte bis Jason ins Ziel kommt. Er sagt, er will weiterlaufen, sofern er die Probleme mit seinem Bein in den Griff bekommt. Also entscheide ich, wenn Jason wieder rausgeht, komme ich mit. Ich packe vorsichtshalber meinen Rucksack für die 2. Runde und ziehe mich um. Als ich fertig bin, suche ich den Zeltplatz von Jason auf, um nachzufragen. Er kann nicht weitermachen, das Bein ist für heute am Ende. Ich entscheide für mich, dass jetzt auch mein Rennen beendet ist, da ich allein keine Chance haben werde, den Weg zu finden.
Nach einiger Zeit gehen wir kurz vor dem Cut-Off der 13:20h zum Yellow Gate und werden standesgemäß verabschiedet. Danach habe ich gemischte Gefühle, bin einerseits stolz die Runde komplett geschafft zu haben und andererseits denke ich, ich hätte wieder rausgehen sollen und es zumindest versuchen können.
So verbringe ich die nächste Zeit im Camp und sehe die Finisher des Fun Run und dann schließlich Brett Maunes Finish der 100 Meilen, absoluter Respekt an alle von ihnen.




Nachtrag:
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Für die Nacht von Montag auf Dienstag nimmt Abi netterweise all uns "Foreigner" zu sich nach Chattanooga auf, da heftige Stürme und Regen gemeldet sind. Also bauen wir unsere Zelte ab und verbringen noch eine schöne Zeit gemeinsam in Chattanooga mit ein wenig Sight Seeing und gemütlich bei einem Bierchen.
Seitdem lässt mich der Barkley nicht mehr los, ich möchte unbedingt eine neue Chance erhalten! Ich weiß nun, was mir physisch noch an Training fehlt. Der zweite Knackpunkt ist der Kurs, leider kann ich diesen nicht von daheim kennenlernen, was den Ausgang bei einer zweiten Teilnahme auch bei einem Plus an physischem Training genauso unsicher macht. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt...

Folgende Mails/Zitate, die ich nach dem Barkley gelesen habe, spiegeln sehr gut wieder, was die meisten dort erlebt und gefühlt habe:

I've been in Barkley Shock and unable to form words until now.

I have been completely defeated, crushed, broken, and beaten by the Barkley.  I am not disappointed however, having given every ounce of effort I had.  Finishing that loop (over 10hrs after cut-off)  was an unimaginably difficult epic adventure.  I read somewhere that Laz said, "The bitterest defeat is sweeter than the taste of never trying."  I agree.

And off in the distance I can still hear the Barkley laughing...
Cheryl Lager

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after staring blankly for several minutes at the beer cooler in the convenience store this afternoon, and walking over to the cashier,
he looked at me and said,

"so, do you do MMA (=
Mixed Martial Arts)
or something?"

damn, and i thought i was walking pretty good :) 
(Carl Laniak)

Folgender Artikel wurde online veröffentlicht:
http://www.metropulse.com/news/2011/apr/13/barkley-marathons-toughest-race-youve-never-heard/
Der German Runner, von dem einmal die Rede ist, war wohl ich und es stimmt, ich kann mich erinnern sowas gesagt zu haben, aber mittlerweile, mit ein wenig Abstand betrachtet, das muss doch möglich sein.... ;)


Die Ergebnisse und Links zu Bildern und Berichten finden sich hier:
http://www.mattmahoney.net/barkley/ 


Ich möchte noch einmal allen danken, die mir ermöglicht haben, beim Barkley teilzunehmen. Es war ein unvergessliches Wochenende im Kreise schillernder Persönlichkeiten, ich hoffe ich bekomme erneut die Chance und treffe euch beim Barkley wieder! 

2 Kommentare:

  1. Für's nächste Jahr dann mehr O-Läufe :-).

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  2. Super Leistung - nicht nur, daß Du tatsächlich eine Runde dieser Höllen-Veranstaltung durchgehalten hast, sondern auch dafür, daß Du im Vorfeld - wohl mit einiger Unterstützung - das Ganze so gut organisiert bekommen hast. Beim nächsten Lauf sponsore ich Dir gerne Runde 2 ;-)
    Gruß,
    Oliver

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