Mittwoch, 13. April 2011

Barkley Race Report

02.04.-04.04.2011 The Barkley Marathons 100 Mile Run



Vorspiel:
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Vor etwas über einem Jahr las ich das erste Mal etwas über den Barkley und alles, was ich lesen konnte, faszinierte mich. Ich wollte selbst erfahren und erleben, ob dieser Lauf tatsächlich so ist, wie er überall beschrieben stand. Ich denke das ist überhaupt der Grund, dass viele "Virgins" (Erstläufer) hier antreten wollen: Unglauben.
Ich kaufte mir das Buch "Tales from Out There" von Frozen Ed Furtaw und wusste: Ich will und muss da eines Tages hin! Also forschte ich weiter, durchblickte irgendwann den Anmeldeprozess und hatte das Glück alle benötigten Informationen zu erhalten. Als ich meine Anmeldung mit meinem Essay "Why I should be allowed to run the Barkley?" abschickte, rechnete ich fest mit einer Absage. Ich hoffte eigentlich dann im nächsten Jahr auf dieser Absage aufbauen, sich darauf beziehen zu können, um dann eine Chance zu erhalten. Als ich dann die nächsten Tage nichts mehr hörte, dachte ich bereits, dass ich vermutlich doch an die falsche Adresse geschrieben habe und hatte mich bereits damit abgefunden, bis mich die folgende Email erreichte:

with our sincerest condolences;

we regret to inform you of your great misfortune during the drawing for the 2011 barkley 100 miler. it was your execrable bad luck to be selected to have your hopes painfully dashed on the course (most likely while being miserable, cold, and both mentally and physically damaged.) raw chicken will be served on Friday, april 1, with the conch to sound sometime after midnight for a Saturday april 2 start which will follow an hour later.

personal bugle serenades will begin shortly thereafter.

may your personal choice of deities have mercy on you.

should you come to your senses …

or have the good luck to be provided (or able to manufacture) a plausible excuse for withdrawing now, or at any time prior to the actual running of the event, please inform us at the earliest possible time.

although it defies logic, there is a lengthy weight list of individuals who honestly believe that they want to exchange places with you.

regretfully yours,

laz

Ich wurde durchflutet von einem gemischten Gefühl von Freude und gleichzeitig von großen Zweifeln (soll ich da wirklich hin? kann ich mir das leisten? lohnt sich das? hab ich überhaupt irgendeine Chance? kann ich dafür genug trainieren? soll/will ich das wirklich?). Erstmal ließ ich alles setzen und überlegte, ob ich dieses Projekt wirklich ernsthaft in Erwägung ziehen und angehen sollte. Vorsichtig erzählte ich meiner Freundin Juliane und meinen Eltern über die Möglichkeit, die sich mir bot. Keiner war total begeistert, aber ist es erstmal ausgesprochen, macht es das einfacher darauf aufzubauen. Nur wie sollte ich mal eben für einen Lauf, bei dem ich absolut nicht wußte, wie gut meine Chancen stehen, auch nur 1 Meile durchzustehen, in die USA reisen. Wir hatten die Idee, danke Juliane, ein Sponsor-T-Shirt zu kreieren. Jeder, der zumindest 1€ sponsorte, durfte sich auf dem Shirt verewigen. So kamen über 250€ zusammen und fast der halbe Flug war finanziert. Vielen, vielen herzlichen Dank an meine "Sponsoren" da draußen!!! Ohne euch hätte ich niemals in dieses Abenteuer starten können. Auch einen herzlichen Dank an diejenigen, die mir neben der finanziellen Hilfe auf andere Art und Weise (Vorbereitung etc.) geholfen haben, was genauso unbezahlbar ist.
Doch trotzdem ist das Abenteuer dann doch noch fast geplatzt, da ich beinahe keinen Urlaub bekommen hätte. Nachdem aber auch dieses Hindernis überwunden war, konnte ich endlich den Flug buchen und sicher sein, ich gehe zum Barkley! Und das als 3. Deutscher überhaupt.

Folgende Ziele und Teilziele setzte ich mir:
1. Buch 1 finden ohne verloren zu gehen.
2. Nicht als Erster ausscheiden.
3. Nicht der Erste sein, der mit Hilfe eines Search & Rescue Teams aus dem Wald geholt werden muss.
4. Loop 1 finishen.
5. Im Zeitlimit bleiben, so dass ich noch eine Wahl habe, auf die 2. Runde gehen zu können.

Selbstverständlich hatte auch ich, wie vermutlich jede Virgin, noch weitere Stimmen im Hinterkopf, die sagten: Ein Fun Run Finish wäre bestimmt nicht schlecht, vor allem wäre das der erste deutsche! oder Gib alles und werde der 10. Finisher über die 100 Meilen, wer weiß!
Dass diese Gedanken kommen würden, war mir klar (man sollte träumen dürfen und immerhin habe ich bislang ca. 98-99% meiner Läufe auch finishen können), dass sie allerdings genauso unrealistisch waren, ebenfalls.


Das Abenteuer beginnt:
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Meine Reise begann dann am Donnerstag den 31.03.2011. Die Sachen waren gepackt (ich brach beinahe zusammen unter der Last) und der Flieger brachte mich mit Zwischenstopp in Toronto nach Nashville, Tennessee. Dort traf ich mich am Flughafen mit Christian und Jean-Paul aus Frankreich, mit denen ich mir ein Mietauto teilte. In der Nacht zum 01.04. kamen wir im Frozen Head State Park an und bauten im Schein unserer Stirnlampen die Zelte auf, die wir allerdings am nächsten Tag noch einmal verschieben mussten. Die Nacht im Zelt verbrachte ich weitgehend schlaflos, da es einfach nur brutal kalt war. Und das, obwohl ich gerade nach dem Jet Lag Schlaf für den bevorstehenden Barkley dringend nötig hatte. Da ich allerdings oftmals schon ohne sehr viel Schlaf ausgekommen bin und mich die Bewegung beim Laufen meist wach hält, hielt ich genau das für eine meiner Stärken beim Barkley. Am Tag konnte ich mich dann tatsächlich schon für den Barkley als nützlich erweisen, da der Race Director Gary Cantrell, in Barkley-Kreisen eher als laz bekannt, die Race Directions vergessen hatte einzupacken. Glücklicherweise hatte er sie mir zwecks Übersetzung bereits vorher per Email geschickt und wir konnten über den Zugriff auf meine Mail die Directions noch für die anderen Teilnehmer ausdrucken lassen. Den restlichen Tag verbrachte ich mit einchecken, einkaufen (vorsichtshalber für 5 Runden) und abzeichnen des Kurses von der Master Map.
 Nach dem obligatorischen Barkley-Chicken ging ich relativ früh Richtung Zelt, da ich den Schlaf der letzten Nacht nachholen wollte. Im Zelt überflog ich nochmals meine Stichpunkte zu den Race Directions und studierte dazu die Karte, bevor ich endgültig das Licht löschte. Nicht zu früh, wie sich herausstellte, denn ich wurde erneut bereits um halb 12 aufgrund der Kälte wach. Ich dachte noch, verflucht, ich brauch den Schlaf und wälzte mich herum, bis ich nur eine knappe halbe Stunde später bereits das Horn hörte, was bedeutete noch eine Stunde bis zum Start. Es sollte also ein Nachtstart um kurz nach 1 Uhr werden. Was solls, dachte ich mir, habe ich wenigstens nicht zu viel Schlaf vergeudet und wurde nicht aus den Träumen gerissen. Ich zog mir meine bereitgelegte Kleidung für Runde 1 an, nahm meinen gepackten Rucksack, aß noch schnell 2 Sandwiches und machte mich auf den Weg zum Start.



Das Rennen:
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Eigentlich hatte ich vor, beim Start etwas mit Christian mitzulaufen, doch diesen konnte ich am Start nirgends entdecken. Nachdem laz seine Zigarette entzündet hatte, machte sich der Tross dann auch schon im Schein der Stirnlampen auf den Weg zum ersten Anstieg, dem Bird Mountain Trail. Da ich wusste, dass der erste Teil der Strecke zu den Abschnitten gehört, die am "laufbarsten" gelten startete ich verhältnismäßig schnell, wie sich herausstellte zu schnell, und befand mich zunächst an dritter Position. Ich beging den Fehler und lief auch die ersten Serpentinen den Bird Mountain Trail hinauf, bis ich merkte, dass meine Waden schon jetzt gleich dicht machen würden. Also besann ich mich darauf weiter hinaufzugehen. Dies war jetzt aber nur noch in mäßigerem Tempo möglich, so dass die Leute vor mir langsam aus der Bildfläche verschwanden und ich von hinten regelmäßig eingeholt wurde.
Irgendwann war ich dann aber auch oben und es ging wieder abwärts auf dem New Boundary Trail. Hier konnte ich wieder zu einigen vor mir laufenden Teilnehmern aufschließen und erreichte zusammen mit ihnen Buch 1, yes, erstes Ziel erreicht!
Weiter geht es auf dem Trail entlang, auf den bergauf-Parts verliere ich zumeist meine vor mir laufenden Mitstreiter, bergab kann ich dann wieder aufschließen. Irgendwann geht es hoch auf die Spitze des Bald Knob. Irgendwo auf dem Weg hinunter bin ich dann allein, komme an eine Kreuzung und laufe automatisch nach links. Vor mir sehe ich keine Stirnlampen mehr, hinter mir auch nicht. Plötzlich kommen mir Zweifel, ich werde langsamer, bleibe stehen, schaue auf meine Directions. Dort steht nichts von einer Kreuzung, auf die Idee auf die Karte zu schauen komme ich gar nicht. Ich schaue mich um, immernoch niemand zu sehen, in beiden Richtungen. Also drehe ich um und laufe ein Stück zurück, plötzlich sehe ich Stirnlampen auf mich zukommen, puh, ich bin noch richtig. Aufgrund dieser Erfahrung lasse ich mich von der Gruppe einholen und bleibe bei ihnen. Wir sind etwa mit 7-8 Mann unterwegs, eine ziemlich große Gruppe und es geht weiter über Son of a Bitch Ditch, hoch zu Garden Spot und wir finden schließlich Buch 2. Ich bin begeistert all die Namen der Orte, die ich zuvor gelesen und mir vorgestellt habe, nun wirklich live zu erleben. Ich versuche die ganze Zeit, mir den Weg irgendwie zu merken, was bis hier hin noch relativ gut gelingt, doch das ist auch der einfache Part. Ab hier geht es bald ohne Trail weiter hoch auf Stallion Mountain und wieder hinunter. Vorher erreichen wir die erste Wasserstation, es erscheint mir relativ früh, dennoch mache ich meinen Rucksack und meine Trinkflasche besser wieder komplett voll. Ich kann im Dunkeln die Umgebung nicht gut erkennen und verstärke meine Aufmerksamkeit darauf, den anderen zu folgen. Irgendwann erreichen wir Buch 3, ich habe kaum noch die Chance nachzuvollziehen, wo wir sind und weshalb wir dort hingehen. Die anderen kennen den Weg sehr gut und wir vergeuden keine Zeit, so dass ich nie dazu komme auch nur auf meine Directions oder die Karte zu schauen. Die Kompasspeilung von Stallion Mountain herunter übernehmen zum Glück andere, die auch hier fast direkt wissen, welche Richtung sie einschlagen müssen. Ich bin langsam überfordert und weiß, dass ich hier allein nicht mehr weiterkommen würde. Bislang bleibt aber die große Gruppe intakt und ich befinde mich hier unter illustren Persönlichkeiten, wie ich merke. Teil der Gruppe sind bspw. Blake Wood (ehemaliger 100-Mile-Finisher) oder auch Joe Decker ("The World's Fittest Man"). Ich denke mir, wenn ich hier mithalten kann und wir bis ins Ziel und ggf. darüber hinaus zusammenbleiben, hätte ich Chancen auf einen Fun Run, denn ich glaube nicht, dass sich diese Herren mit einer Runde abspeisen lassen wollen.
Es geht immer mehr querfeldein, ich kann mir den Weg nicht mehr merken. Die anderen finden ihn sehr sicher, ich weiß nicht woran sie dies alles erkennen, oft höre ich "that looks familiar" und ich denke, was kann daran bekannt aussehen, hier sieht eins wie das andere aus, hier ist Wildnis. Wir erreichen den Punkt, wo Buch 4 versteckt ist, haben kleine Probleme es zu finden, doch durch die große Gruppe ist die Gegend schnell abgesucht und das Buch ausfindig gemacht.
Jetzt kommt Testicle Spectacle, der erste richtig böse Anstieg, der auch schon mit ein paar schönen Dornen gespickt ist, hier zieht sich die Gruppe auseinander. Oben angekommen, muss ich erstmal tief Luft holen und werfe ein Gel ein. Einen Augenblick später befinden wir uns auch schon auf dem Abstieg Meth Lab Hill hinunter. Irgendwann rutschen wir den Neo-Butt-Slide hinunter, bis wir zu den Raw Dog Falls gelangen und Buch 5 finden.
Weiter geht es den Kurs entlang, ich verliere den Überblick über die Strecke völlig, bin froh, dass wir eine Gruppe sind und gebe mein bestes, diese auch nicht zu verlieren. Wir nehmen schließlich den Pussy Ridge long-cut, um auf Danger Dave's Wall zu gelangen, ich habe diese aber auch nie wirklich gesehen, es ist noch immer dunkel. Irgendwann arbeiten wir uns zum Highway vor und starten den Pig Head Creek Trail hinauf. Das Ding ist übel, wirklich heftig steil und man benötigt manchmal alle Viere, um weiter zu kommen. Hier zieht sich die Gruppe weit auseinander und ohne dass ich es beim Aufstieg bemerke, setzt sich die Spitze ab. Es folgt bald der Aufstieg über das mit Dornen übersähte Rat Jaw nach oben zum Fire Tower. Hier wird die Gruppe endgültig gesprengt. Wir starten gerade hinauf, als die Gruppe der Führenden hinabgestiegen kommt. Der Anstieg zieht sich, ich bin kurzzeitig allein, lasse mich dann aber wieder einholen, um nicht die sinnvolle Spur zu verlieren. Oben angekommen fühle ich mich ziemlich erledigt, ziehe erstmal meine Handschuhe aus, fülle meinen Wasserspeicher an der zweiten Wasserstation und würge ein Sandwich herunter. Nur durch den Hinweis von Jason Barringer, der auch am Water Drop steht, denke ich daran auch meine Seite aus Buch 6 mitzunehmen, das wäre sonst echt blöd gelaufen. Ich folge einem Läufer auf den Weg nach unten, dann bemerke ich, dass ich meine Handschuhe oben vergessen habe und drehe wieder um. Damit ich nicht allein los muss, warte ich auf Jason und starte dann mit ihm nach unten, Rat Jaw wieder hinab. Auf dem Weg nach unten können wir schließlich zu zwei weiteren Läufern, Robert Youngren und DeWayne Satterfield, aufschließen und wir erreichen zusammen das Brushy Mountain Prison, schreiten durch das knöcheltiefe Wasser des Tunnels, schnappen unsere Seite aus Buch 7 und schauen auf The Very Bad Thing. Hier geht es sehr steil direkt wieder hoch bis zur Spitze des Indian Knob. Beim Aufstieg haben Jason und ich Probleme den anderen beiden zu folgen. Jason fällt hinter mir zurück, bis ich ihn nicht mehr sehe. Ich versuche die anderen beiden nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, was mir nur bis kurz unter dem Gipfel gelingt. Oben angekommen kann ich glücklicherweise ihren Fußspuren folgen und finde sie bei Buch 8 im Needle Eye wieder.
Von hier aus geht steil querfeldein hinunter auf der sogenannten Zip Line. Wie die beiden den Weg am Fluß entlang und weiter bis Buch 9 finden kann ich absolut nicht sagen. Ich bin mehr als beschäftigt damit, hinter ihnen herzustolpern, um ja nicht den Anschluss zu verlieren. So kurz vor dem Ende der ersten Runde will ich es nicht noch vermasseln. Ich merke allerdings schon jetzt, dass Very Bad Thing seinen Tribut gezollt hat und in meinem Kopf werden Stimmen laut, die sagen, dass ich das nicht noch eine Runde durchhalten kann. Nach ein bisschen Suchen haben wir dann auch Buch 9 gefunden und unsere Seite entfernt.
Der letzte große Anstieg, Big Hell, steht bevor. Und dieser ist dann auch die wortwörtliche Hölle für mich. Ich habe mir schon gedacht, dass ich mit den beiden anderen beim Aufstieg nicht mehr mithalten kann und frage bereits zuvor nach Tipps zum weiteren Weg, klingt alles nicht mehr schwierig, danach geht es wohl einen echten Trail hinunter Richtung Camp. Kurz nach dem Beginn des Aufstiegs muss ich dann auch die beiden ziehen lassen. Ich muss mehrfach stehen bleiben, setze mich sogar einige Male hin und mir wird klar, eine weitere Runde kann ich so nicht schaffen, ich bin jetzt schon lang genug unterwegs, wie soll das auf einer weiteren Runde aussehen. Irgendwann kurz vor dem Gipfel höre ich Geräusche hinter mir und sehe Jason. Ich lasse ihn aufschließen und wir erreichen gemeinsam Buch 10, setzen uns kurz hin und kommen zu Atem, bevor wir weitergehen. Als wir den Chimney Top Trail hinab ins Camp erreichen, schickt mich Jason voran, er hat Probleme mit seinem Bein und kann nicht mehr bergab laufen. Ich laufe vor die Serpentinen herunter. Ich merke allerdings, dass ich keine Luft mehr habe durchzulaufen, muss immer zwischendrin kurz anhalten und gehen, bevor ich weiterlaufen kann. Der Abstieg dauert länger als gedacht und irgendwann komme ich am Park Headquarter vorbei zu den Ausgangspunkten der Trails und erreiche schlußendlich nach 11:29:43 wieder das Yellow Gate im Camp. Am Ende der Runde sage ich noch nicht direkt, dass ich hier aufgeben werde, ich will mir noch etwas Zeit lassen und warte bis Jason ins Ziel kommt. Er sagt, er will weiterlaufen, sofern er die Probleme mit seinem Bein in den Griff bekommt. Also entscheide ich, wenn Jason wieder rausgeht, komme ich mit. Ich packe vorsichtshalber meinen Rucksack für die 2. Runde und ziehe mich um. Als ich fertig bin, suche ich den Zeltplatz von Jason auf, um nachzufragen. Er kann nicht weitermachen, das Bein ist für heute am Ende. Ich entscheide für mich, dass jetzt auch mein Rennen beendet ist, da ich allein keine Chance haben werde, den Weg zu finden.
Nach einiger Zeit gehen wir kurz vor dem Cut-Off der 13:20h zum Yellow Gate und werden standesgemäß verabschiedet. Danach habe ich gemischte Gefühle, bin einerseits stolz die Runde komplett geschafft zu haben und andererseits denke ich, ich hätte wieder rausgehen sollen und es zumindest versuchen können.
So verbringe ich die nächste Zeit im Camp und sehe die Finisher des Fun Run und dann schließlich Brett Maunes Finish der 100 Meilen, absoluter Respekt an alle von ihnen.




Nachtrag:
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Für die Nacht von Montag auf Dienstag nimmt Abi netterweise all uns "Foreigner" zu sich nach Chattanooga auf, da heftige Stürme und Regen gemeldet sind. Also bauen wir unsere Zelte ab und verbringen noch eine schöne Zeit gemeinsam in Chattanooga mit ein wenig Sight Seeing und gemütlich bei einem Bierchen.
Seitdem lässt mich der Barkley nicht mehr los, ich möchte unbedingt eine neue Chance erhalten! Ich weiß nun, was mir physisch noch an Training fehlt. Der zweite Knackpunkt ist der Kurs, leider kann ich diesen nicht von daheim kennenlernen, was den Ausgang bei einer zweiten Teilnahme auch bei einem Plus an physischem Training genauso unsicher macht. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt...

Folgende Mails/Zitate, die ich nach dem Barkley gelesen habe, spiegeln sehr gut wieder, was die meisten dort erlebt und gefühlt habe:

I've been in Barkley Shock and unable to form words until now.

I have been completely defeated, crushed, broken, and beaten by the Barkley.  I am not disappointed however, having given every ounce of effort I had.  Finishing that loop (over 10hrs after cut-off)  was an unimaginably difficult epic adventure.  I read somewhere that Laz said, "The bitterest defeat is sweeter than the taste of never trying."  I agree.

And off in the distance I can still hear the Barkley laughing...
Cheryl Lager

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after staring blankly for several minutes at the beer cooler in the convenience store this afternoon, and walking over to the cashier,
he looked at me and said,

"so, do you do MMA (=
Mixed Martial Arts)
or something?"

damn, and i thought i was walking pretty good :) 
(Carl Laniak)

Folgender Artikel wurde online veröffentlicht:
http://www.metropulse.com/news/2011/apr/13/barkley-marathons-toughest-race-youve-never-heard/
Der German Runner, von dem einmal die Rede ist, war wohl ich und es stimmt, ich kann mich erinnern sowas gesagt zu haben, aber mittlerweile, mit ein wenig Abstand betrachtet, das muss doch möglich sein.... ;)


Die Ergebnisse und Links zu Bildern und Berichten finden sich hier:
http://www.mattmahoney.net/barkley/ 


Ich möchte noch einmal allen danken, die mir ermöglicht haben, beim Barkley teilzunehmen. Es war ein unvergessliches Wochenende im Kreise schillernder Persönlichkeiten, ich hoffe ich bekomme erneut die Chance und treffe euch beim Barkley wieder! 

Freitag, 1. April 2011

Donnerstag, 31. März 2011

Dienstag, 29. März 2011

Es wird ernst

Lange ist es her seit meinem letzten Post.
Was war inzwischen?
Ich habe noch einige Trainingsläufe absolviert, davon auch einmal knapp 4,5h neben der Autobahnbrücke den Berg auf und ab gelaufen. Ich war weiterhin noch mal im Wald mit Karte und Kompass unterwegs, was eher mit mäßigem Erfolg gekrönt war und habe meinen ersten echten Orientierungslauf mehr oder weniger erfolgreich absolviert (erfolgreich war, dass ich alle Checkpoints gefunden habe, weniger erfolgreich war die Zeit, die ich dafür benötigt hab).
Dann hat mich seit letzter Woche natürlich noch eine Erkältung erwischen müssen, so dass ich aktuell relativ trainingsfrei bin und so langsam bekomme ich Bammel vor dem was mich erwartet.
Was solls, am Donnerstag geht mein Flieger und ich werde versuchen auch von dort noch etwas von mir hören zu lassen.

Donnerstag, 10. März 2011

Katerstimmung

Wie erwartet hat die Fastnacht ihren Tribut gezollt. Dennoch habe ich mich irgendwie dazu bewegen lassen letzten Freitag einen kleinen Entkaterungslauf einzulegen, der aber mehr schlecht als recht gelang. Zum Glück haben wir dazwischen noch eine kleine Pause zum Entchen füttern eingelegt:
ca. 4,3km in 27min

Relativ spät entschied ich mich am Rosenmontag die Fastnacht hinter mir zu lassen und wieder richtig ins Training einzusteigen. Also habe ich eine Runde auf meiner Heimstrecke getrabt:
ca. 17km in lockeren 01:40:08

Leider habe ich seitdem ein kleines Motivationstief. Mir graut es schon immer davor, wieder auf die Strecke zu müssen und ich bin wirklich nicht motiviert was zu machen. Dennoch habe ich bisher geschafft mich zu überwinden und war danach jedes Mal froh wieder den Hintern hochbekommen zu haben. Ich denke es liegt auch ein wenig daran, dass es langsam heller und mäßig wärmer wird, ich aber in den letzten Tagen doch immer erst im Dunkeln dazu kam loszulaufen.
Dienstag  hab ich mich dazu entschlossen die verkürzte Fassung der Heimstrecke unter die Füße zu nehmen:
ca. 13km relativ locker in 01:09:44

Was ich aber abends schon merkte, so locker war es wohl gar nicht, denn als ich daheim die Treppen hochstieg, konnte ich sehr gut die Müdigkeit in den Oberschenkeln bemerken.
Sei es drum, Mittwoch früh sollte erneut der Weg zur Arbeit angetreten werden. Es war sehr anstrengend und an den Steigungen merkte ich die Oberschenkel deutlich. Auf dem Rückweg kam dann zu allem Überfluss auch noch starker Gegenwind hinzu, so dass ich gestern abend auch zu nichts mehr in der Lage war, als den Abend mit Couching ausklingen zu lassen.
Hinweg ca. 15,5km in 01:27:02
Rückweg ca. 15,5km in 01:24:00

Ich denke heute werde ich erstmal einen Pausetag einlegen.

Mittwoch, 2. März 2011

Der Frühling kommt

Langsam, aber sicher nähert sich der Frühling. Das zeigt sich daran, dass man ab und zu noch schafft, ein wenig bei Tageslicht laufen zu gehen. Ich freu mich langsam auf die ersten Läufe im Sonnenschein.
Noch ist es aber nicht ganz so weit und ich bin weiterhin überwiegend im Dunkeln oder bei Dämmerung unterwegs.

Was war bislang los in dieser Trainingswoche, die für mich durch die nahende Fastnacht sicher verkürzt sein wird?

Am Montag gab es einen kleinen, lockeren Verdauungslauf:
ca. 5,5km in 31min

Dienstag abend bin ich nach Feierabend auf meine Heimatstrecke gestartet:
ca. 17km in 01:28:41
Leider war der Lauf allerdings recht anstrengend und nicht wirklich motivierend.

Nichtsdestotrotz habe ich auch Mittwoch morgen wieder die Schuhe geschnürt, um den Weg zur Arbeit hinter mich zu bringen, in der Hoffnung, dass sich die Beine über Nacht erholt haben. Hatten sie nicht, die Zeit war ok (war überrascht), aber das Befinden nicht besonders. Was solls, ich muss fürs Wochenende vorarbeiten und zurück ging es erneut auf Schusters Rappen...und wenn ich sagte der Hinweg war anstrengend, dann war der Rückweg brutal. Wer hat mir Beton in die Oberschenkel gegossen?
Hinweg ca. 15,5km in 01:24:27
Rückweg ca. 15,5km in 01:21:51

Sonntag, 27. Februar 2011

Bergtraining

Der Freitag stand wieder im Zeichen der Autobahntreppe. Wie zuletzt habe ich den direkten Weg durch den Wald und das Gebüsch der gediegenen Treppe vorgezogen. Diesmal habe ich also alle 4 Runden Cross-Country zurückgelegt und bin dabei eine recht ähnliche Zeit wie letzte Woche gelaufen, damals habe ich aber die letzte Runde auf der Treppe gedreht. Das lag mit Sicherheit aber auch daran, dass ich diesmal besser ausgerüstet war: ich hatte die Trekking-Hose drüber und hatte dickere Handschuhe an, so dass ich nicht jede Dorne gespürt habe, dennoch machten es Schnee und Eis etwas beschwerlicher:

ca. 3,2km mit 533hm bei einer Zeit von 01:44:46

Sonntags stand nur ein lockerer, langsamer Lauf auf dem Programm. Hierfür kam mir eine IVV-Wanderung gerade recht:

ca. 11km in 01:21:34

Mittwoch, 23. Februar 2011

Doppelschicht

Eigentlich war es ja fast eine Triple-Schicht, denn heute morgen ging es wieder per pedes zur Arbeit und abends wieder retour. Was waren die Erkenntnisse? Es war mal wieder a...kalt heute morgen, was sich leider auch wieder darin äußerte, dass das Wasser im Trinkschlauch des Rucksacks bereits wenige Minuten nach dem Start gefroren war und ich den Rest des Weges trocken zurücklegen musste.
Der Rückweg heute abend war dann in den Steigungen auch relativ beschwerlich, das Wochenende steckt wohl noch ein wenig in den Beinen.
In Zahlen sah es dann so aus:

Hinweg ca. 15,5km in 01:30:34
Rückweg ca. 15,5km in 01:28:32

Montag, 21. Februar 2011

Lockerungslauf

Heute abend gab es einen kurzen, lockeren Regenerationslauf und den Beinen ging es erstaunlich gut dabei:

ca. 5,5km in 32min

Sonntag, 20. Februar 2011

Ereignisreiches Wochenende

Am Freitag stand wieder Treppentraining auf dem Programm, nur dass ich die Treppe diesmal nahezu weggelassen habe und stattdessen meine Runden abseits der Treppe Cross-Country durch den Wald, Gestrüpp, Dornen und Gestein gedreht habe, um das Barkley-Training etwas realistischer zu gestalten. Der Terrainunterschied machte sich deutlich bemerkbar, für 3 Runden brauche ich 1:31h. Danach habe ich noch eine letzte Runde auf der Treppe absolviert mit dem folgenden Gesamtergbnis:
ca. 3,2km (4 Runden) in 01:46:37, was 45min langsamer war, als das letzte Mal die gleiche Strecke nur auf der Treppe

So sieht es abseits der Treppe aus:




Samstags habe ich versucht meine nicht vorhandenen Orientierungsfähigkeiten etwas zu schulen. D.h. es ging auf eine Wanderung mit Karte und Kompass. Auf dem Weg sollten 4 Kartenpunkte erreicht werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat es am Ende dann relativ gut geklappt, die Checkpoints wurden erreicht und unterwegs auch einige Teilstücke Cross-Country in Angriff genommen. Am Ende sollte es in etwa eine Strecke von 25-30km gewesen sein und ich war ca. 6h unterwegs.

Impressionen:


Jaaa, das Wochenende wollte ich es wissen und bin heute morgen in aller Frühe aufgebrochen, um beim Merkerser Kristallmarathon teilzunehmen. Ich wollte wissen, wie gut ich den nach den Anstrengungen der vergangenen Tage wegstecke. Es handelt sich hierbei um einen Untertage-Marathon in einem Bergwerk in 500m Tiefe. Es muss mit Fahrradhelm und Stirnlampe gelaufen werden. Die Strecke ist sehr hügelig mit einigen starken Steigungen und Gefällen (750hm!), es wurden 13 Runden gelaufen.
Tja was soll ich sagen, vielleicht brauch ich es ja etwas komplizierter, jedenfalls ist es super gelaufen, die letzten Runden waren recht hart, aber ich habe meine persönliche Marathonbestzeit pulverisiert:

03:29:23 (im Schnitt ca. 4:58min/km, neue PB!), 3. in der AK M30 (oje ich bin Senior) und 23. Gesamtplatz

Auch hier ein paar Bildchen:



Donnerstag, 17. Februar 2011

Erkältungspause überstanden

Leider hat mich eine Erkältung die letzten 1,5 Wochen ausgebremst, es hatte sich ja schon angekündigt.

Seit gestern geht es aber wieder los und ich bin morgens mit neuem Laufrucksack, der auch beim Barkley dabei sein soll, auf die Arbeit gelaufen und die Beine fühlten sich relativ locker an:
ca. 15,5km in 01:28:42

Heute abend ging es auf die Heimatstrecke, diesmal die Standard-Variante. Auch hier habe ich, im Gegensatz zu sonst, zur Gewöhnung den Rucksack angezogen und auch ein wenig befüllt, damit auch ein gewisses Gewicht vorhanden war:
ca. 17km in 01:35:45

Samstag, 5. Februar 2011

5. Mainzer Maaraue (Ultra-)Marathon (MMM)

Hierbei handelt es sich um einen privaten Einladungslauf über 45km. Eine 9km-Runde wird 5mal durchlaufen, wobei einige Brücken zu überqueren sind.
Aufgrund der geringen Entfernung und des unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis (0€ Startgebühr und es gab sogar ein kleines Starterpaket und wirkliche Startnummern) war ich dieses Mal auch mit dabei, um einen interessanten Trainingslauf zu absolvieren.
Leider war ich immernoch nicht wirklich fit und vor allem der starke Wind machte mir auf Dauer ziemlich zu schaffen, so dass ich am Ende doch froh war ins Ziel einzulaufen.

Zielzeit: 04:34:11h

Infos, Ergebnisse und Bilder

Freitag, 4. Februar 2011

Treppentraining

Heute planmäßig "nur" 4 Runden auf den Treppen, da ich mich nicht richtig fit fühlte.

Länge: ca. 3,2km
Höhe: ca. 533hm
Zeit: 01:01:00h (19:03min/km)

Donnerstag, 3. Februar 2011

Barkley-Bericht von 2010

Hier ein äußerst lesenswerter, wie auch respekteinflößender Barkley-Bericht eines 1-Loop-Finishers des vergangenen Jahres:
http://run100miles.com/race-reports/the-barkley-marathons/

Mittwoch, 2. Februar 2011

Trainingsläufe

Gestern abend bin ich meine Heimstrecke gelaufen, unterwegs habe ich aber gemerkt, dass die Beine nicht wirklich fit sind und ich habe am Ende die kürzere Version gewählt:
ca. 13km in 01:09:42h

Heute morgen hieß es dann auch schon wieder in aller Frühe aufstehen und auf die Arbeit laufen, leider waren die Beine auch heute noch nicht wirklich erholter und es war ein relativ anstrengender Lauf, zumal über Nacht wieder mal Schnee gefallen ist:
ca. 15,5km in 01:29:47

50km Ultramarathon RLT Rodgau 29.01.2011

Als Vorbereitungslauf um ein paar mehr Kilometer am Stück zu machen, habe ich mich für den 50er in Rodgau angemeldet. Es sollte eigentlich ein gediegener Lauf zum Kilometerfressen werden. Doch es kam anders, in den ersten Runden lief es so gut, dass ich einfach mit der Anfangsgeschwindigkeit weiterlief und siehe da, heraus kam folgendes:

Zielzeit: 04:21:35 (neue PB!)
Marathondurchgangszeit: 3:41:25 (neue PB!)

Damit direkt mal zwei ungeplante persönliche Bestzeiten, wenn das Jahr so weitergehen würde, ich würde mich nicht beschweren ;)

Treppentraining 28.01.2011

Am Freitag habe ich mich wieder an die Autobahntreppen gewagt. Die Strecke war eigentlich für das Training für den Mt. Everest Treppenmarathon gedacht, aufgrund der Höhenmeter ist sie aber sicher auch für das Barkley-Höhentraining von Vorteil.

Hier mal die Details der Strecke:
Eine Runde besteht aus 2 Treppen (479 Stufen und 409 Stufen, zusammen 888 Stufen), die einmal auf und ab zu laufen sind.
Rundenlänge: ca. 800m
Höhenmeter je Runde: ca. +/- 133,20Hm (Annahme: 1 Treppenstufe sind ca. 15cm)

herbstlich:
 winterlich:
 neblig:


Mit 8 Runden (insgesamt also 16mal Treppe rauf und runter und ca. 1065,60Hm) habe ich bislang die meisten Runden auf der Treppe gedreht und bin mit 1:57:27h auch die bislang schnellste Zeit (18:20 min/km) gelaufen.